1. Kapitel

(1) Als Petros nach Tripolis kam, waren viele Lernbegierige aus Tyros und Sidon und Berytos und Byblos sowie aus der Umgebung mit gekommen. Nicht wenige aber von den Massen aus dieser Stadt, die mit gekommen waren, wollten ihn befragen. (2) Sie trafen also mit uns vor der Stadt zusammen, um das in der Stadt Geschehene und was sie mit Simon gemacht hatten, genau zu erzählen, so dass diejenigen, welche gekommen waren, angewiesen wurden. Die Aufnehmenden…[01] brachten ihn[02] in das Haus des Maroonos.

2. Kapitel

(1) Als er aber schon an der Tür des Gästehauses war, wandte er sich zu den Massen und unternahm es, sich mit den Anwesenden über die Gottesverehrung zu unterreden. (2) Als er aber hineinging, bereiteten diejenigen, die vorangegangen waren, die Bewirtung für die Mitgekommenen vor. Die Aufnehmenden und Gastfreunde unterließen auch nichts an Bereitwilligkeit für die, welche sie besonders achteten. (3) Petros, der davon nichts wusste, sagte, als er von uns aufgefordert wurde, Nahrung zu sich zu nehmen, dass er nicht eher etwas zu sich nehmen werde, ehe die mit ihm Gekommenen sich ausgeruht hätten. (4) Als wir aber antworteten, dass dies schon geschehen sei, da sie alle aus Liebe zu dir mit Eifer aufgenommen worden seien, wie diejenigen, die keine Gäste hatten, übermäßig betrübt worden seien, (5) da freute sich Petros, als er es hörte, und nachdem er sie wegen der Menschenfreundlichkeit gelobt hatte, ging er hinaus, badete im Meer, kam dann herein, nahm mit denen, die zuvor gekommen waren, von den Speisen und, da der Abend gekommen war, legte er sich schlafen.

3. Kapitel

(1) Aber vom zweiten Hahnenschrei aufgeweckt, fand er uns wachend. Wir alle waren aber mit ihm sechzehn, Petros selbst und ich, Clemens und Niketes und Akylas und die vorangegangenen Zwölf. (2) Nachdem er uns begrüßt hatte, sagte er; „Heute haben wir keine Zeit mit den anderen draußen zu ruhen. Deshalb werde ich euch das, was nach unserm Weggang aus Tyros geschehen ist, erzählen, ihr aber werdet mir genau erzählen, was hier von Simon getan wurde.” (3) Als sie sich daraufhin mit den Teilen der Berichte austauschten, trat einer der Gefährten ein , der dem Petros mitteilte: „Als Simon erfuhrt, dass du dich in Syrien aufhältst, machte er sich auf den Weg, aber der Menge kam diese eine Nacht vor wie die Zeit eines Jahres, aber sie konnten die von dir angesagte Frist nicht abwarten und standen vor den Türen als Zusammenrottung und Versammlung, wobei sie sich miteinander über Simons Verleumdungen unterhielten, denn nachdem er sie in Erwartung gesetzt hatte, und vorgab, dass er gekommen sei, dich vieler Übeltaten zu überführen, floh er in der Nacht, als er erfuhr, dass du dich (hier) aufhältst; (4) Übrigens begehren sie dich zu hören. und ich weiß nicht, wer das Gerücht aufgebracht hat, dass du heute kommst, um mit ihnen zu sprechen. Was du tun musst, damit sie sich nicht sehr ermüdet unerwartet auflösen, weißt du selbst.”

4. Kapitel

(1) Und da sich Petros über den Eifer der Massen wunderte, sagte er: „Seht, Brüder, wie sich die Worte unseres Herrn deutlich vollenden. Ich erinnere mich nämlich, dass er gesagt hat:[03] `Viele werden kommen von Osten und Westen, von Norden und Süden und sich an der Brust Abrahams und Isaaks und Jakobs niederlassen´ Aber auch (sagt er) ` Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. ´ (2) Dass also die Berufenen kommen, wird erfüllt. Da aber dies nicht ihr Eigenes ist, sondern Gottes, der sie berufen hat, hat er auch das Kommen bewirkt, (3) deswegen allein empfangen sie keinen Lohn, denn es ist nicht ihr Eigenes, sondern des Bewirkenden. (4) Wenn die aber Böses tun, nachdem sie berufen sind, was ihr Eigenes ist, dann werden sie deswegen einen Lohn empfangen.

5. Kapitel

(1) Deshalb werden auch die an Moyses glaubenden Hebräer, welche das von ihm Gesagte nicht bewahren, nicht gerettet, wenn sie nicht das bewahren, was ihnen gesagt wurde. (2) Denn auch dass sie dem Moyses glauben, ist nicht aus ihrer Absicht geschehen, sondern von Gott, der dem Moyses gesagt hat: `Sieh, ich komme in einer Wolkensäule zu dir, damit das Volk mich zu dir reden hört und sie dir in Ewigkeit glauben.´ (3) Da also den Hebräern und den aus den Völkern Berufenen das Glauben von Gott widerfahren ist, das Tun der guten Taten jedem im Gericht empfangen wird, wird der Lohn denen, die Gutes tun, gerechterweise zugeteilt. (4) Weder das Erscheinen von Moyses noch das von Jesus wäre nötig gewesen, wenn sie von sich aus das Vernünftige denken wollten, auch geschieht Rettung nicht durch das Glauben an Lehrer und sie Herren zu nennen[04].

6. Kapitel

(1) Deshalb ist Jesus vor den Hebräern, die Moyses bekommen haben, verborgen, aber vor denen, die an Jesus glauben, ist Moyses verhüllt; (2) Gott nimmt nämlich denjenigen an, welcher der Lehre von einem derselben glaubt. (3) Doch das Glauben an einen Lehrer geschieht wegen des Tuns dessen, was Gott gesagt hat. (4) Dass es sich aber so verhält, sagt unser Herr selbst: ` Ich preise dich, Vater des Himmels und der Erde, dass du dies vor den Weisen der Ältesten verborgen und es den unmündigen Säuglingen enthüllt hast´[05]. (5) So hat Gott selbst den einen den Lehrer zwar verborgen, da sie vorher wussten, was man tun muss, den andern aber, da sie unwissend waren, offenbart, was zu tun nötig ist.

7. Kapitel

(1) Folglich werden weder die Hebräer verurteilt, weil sie Jesus nicht kennen, da er verborgen war, wenn sie nur das durch Moyses (Gebotene) tun und den nicht hassen, den sie nicht kennen gelernt haben – (2) noch wiederum werden die aus den Völkern verurteilt, die Moyses nicht kennen, da er verborgen war, wenn sie nur das von Jesus Gesagte tun und den nichts hassen, den sie nicht kennen. (3) Und es nützt nichts, dass einige die Lehrer Herren nennen, aber die Sache der Sklaven nicht tun. (4) Deshalb nämlich (sagte) unser Jesus zu einem, der ihn immer wieder Herr nannte, aber nichts von dem tat, was er geboten hatte: ` was nennst du mich Herr, Herr und tust nicht, was ich sage?[06]´ Das Sagen nützt einem nämlich nichts, sondern das Tun. (5) Auf jede Weise sind also gute Taten nötig, außer, wenn einer gewürdigt wird, zu erkennen, dass von beiden (Lehrern) eine einzige Lehre verkündet wird, dieser Mann wird als reich in Gott geachtet, und der das Alte als der Zeit nach Neues und das Neue als Altes erkannt hat[07].”

8. Kapitel

(1) Als Petros das sagte, kamen die Massen, wie von jemandem gerufen, dorthin, wo Petros war. (2) Als er aber die große Menge wie das ruhige Strömen eines Stromes sanft dahin fließen sah, sprach er zu Maroonos: „Wo ist es dir möglich, von hier aus den Massen zu weichen?” (3) Die Massen aber folgten dem vorangehenden Maroonos in einem unter freiem Himmel angelegten Garten. (4) Nachdem sich aber Petros auf die Basis einer nicht sehr hohen Bildsäule gestellt hatte, zugleich das Volk nach gottesfürchtigem Brauch begrüßend, wobei er wusste, dass viele aus der anwesenden Menge von Dämonen und vielen Leiden seit langer Zeit belästigt wurden und mit Schreien wehklagten und mit Bitten niederfielen, denen er drohte und befahl, Ruhe zu halten, und nachdem unterredet worden war, gewährte er Heilung und begann so zu sprechen:

9. Kapitel

(1) Beginnend damit, eine Rede über die Gottesfurcht zu halten und über diejenigen, deren Verstand durch die Verleumdungen unseres Widersachers beschmutzt ist Simon, erachte ich es für notwendig, zuerst eine Rede über Gott zu halten, den man nicht schmähen darf, der das All geschaffen hat, (2) und nicht anders zu beginnen als von der Absicht, die von ihm auf Grund des Vorherwissens rechtzeitig begründet wurde, damit bekannt werde, wie klug die vielen von vielen Dämonen gefangen gehalten werden und von vielen sonderbaren Leiden ergriffen werden, so dass auch darin das Gerechte Gottes sichtbar wird. (3) Und die ihn durch Unwissenheit belästigen, auch wenn sie jetzt lernen, wie man denken muss, werden durch guten Ruf und gute Taten von dem früheren Vorwurf zurückgeholt und machen zwecks Vergebung die Unwissenheit als Ursache böser Dreistigkeit bekannt.

10. Kapitel

(1) Es verhält sich aber so: Nachdem der allein gute Gott das All gut geschaffen hat er es auch dem nach seinem Bilde gewordenen Menschen übergeben[08], der aus der Gottheit geboren wurde, die ihn geschaffen und angehaucht hat, welcher der wahre Gottessprecher ist, der auch alles weiß, (2) zur Ehre des Vaters, der ihm alles geschenkt hat und zur Rettung der aus ihm gewordenen Söhne, wie ein vertrauter Vater sich rettend zu den von ihm gezeugten Kindern legt, da er das für sie Nützliche will, Gott zu lieben und von ihm geliebt zu werden, indem er den zu seiner Liebe führenden Weg gezeigt hat, gelehrt hat, mit welchen Taten Gott, der einzige und Gebieter von allem erfreut wird[09], (3) und nachdem er das ihm gefallende ewige Gesetz hervorgebracht hatte, bestimmte er für alle, dass man nicht mehr Kriege entzünden kann, nicht von einem Gottlosen verführt wird, sich auch nicht mehr an einem Ort versteckt, sondern von allen erkannt wir. (4) Es gab also für sie aus dem Gehorsam gegenüber dem Gesetz[10] alles Neidlose, die Schönsten der Früchte, das Vollkommene und Kummerlose und Gesunde der Sitten, gegeben mit aller angenehmen Mischung der Lüfte satt.

11. Kapitel

(1) Diejenigen aber, da sie nicht zuerst von den Bösen auf die Probe gestellt worden waren, wurden, weil sie für die Gaben der Güter unempfindlich waren, durch die neidlose Speise und den Luxus zum Undank abgelenkt[11], wie sie meinten, dass es keine Vorsehung gebe, (2) da sie sich vorher nicht um Gerechtigkeit, um als Lohn die Güter zu empfangen, dem keiner von ihnen sei es durch ein Leiden, sei es durch Krankheit, sei es durch irgend eine Zwangslage widerfahren war, damit sie sich selbst nach dem, der heilen kann, nach Gott ( wie er ein Freund der vom Bösen durch die Sünde geschlagenen Menschen ist), umschauen. (3) Aber sogleich nämlich nach der aus Furchtlosigkeit und ungescheutem Luxus folgenden Verachtung, wie folglich aus wohl gefügter Übereinstimmung das Gerechte ihnen als Strafe begegnet, so wird das verwirrte Gute vergöttlicht, das Böse hingegen als nützlich eingeführt.

12. Kapitel

(1) Die das untere Land bewohnenden Engel der den Himmel bewohnenden Geister waren über die Undankbarkeit der Menschen Gott gegenüber betrübt und baten, in das Leben der Menschen zu gelangen, damit sie, wahrhaftig Menschen geworden, haben sie in dem größeren Gemeinwesen diejenigen, welche gegen ihn undankbar gewesen sind, an Ort und Stelle überführt und jeden der ihm gebührenden Strafe unterworfen. (2) Wann immer welche, die gebeten haben, empfingen, verwandelten sie ihre Natur in alles, gleichwie göttlichere Wesen leicht in alles verwandelt werden können. (3) Und es entsteht ein Edelstein und eine bewunderte Perle und Purpur, vielleicht das schönste und herrliches Gold und jeder wertvolle Stoff..(4) Einiges davon fiel in die Hände, einiges davon in den Schoß, und sie wurden durch sie aus eigenem Antrieb gestohlen, und sie wurden in vierfüßige Tiere und Kriechtiere verwandelt, schwimmend und geflügelt und in alles, was sie wollten. Was auch unsere Dichter in Furchtlosigkeit, wie es sich ergab, besingen, einem jeden fürwahr die vielen und verschiedenen Taten aller zuweisend.

13, Kapitel

(1) Und als sie dies geworden waren, machten sie die zuschanden, welche sie vernichtet und zerstört hatten und verwandelten sich selbst in die Natur der Menschen, so dass diejenigen, welche einen frommen Lebenswandel geführt und die Möglichkeit des Lebenswandels gezeigt hatten, die Undankbaren der Rechenschaft unterwarfen, zumal wahrhaftig die Gesamtheit der Menschen geworden ist und menschliche Begierde hatte, (2) von dieser beherrscht zur Vermischung mit Frauen ausglitten, mit denen sie sich zusammentun und durch Besudelung anstecken, und nachdem sie von der ersten Kraft gänzlich entleert waren, vermochten sie nicht, die aus dem Feuer gewendeten Glieder zum Anfang ihrer eigenen Natur unvermischt zu verbessern. (3) Mit dem Gewicht unter der Begierde des ihr Fleisch beendenden Feuers wanderten sie einen Weg nach unten. Durch die Fesseln des Fleisches gebunden waren sie festgehalten und stark gefesselt, weswegen sie nicht mehr zum Himmel aufsteigen konnten.

14. Kapitel

(1) Nach dem Zusammensein, was als Erstes geschehen war, konnten die Geforderten nichts mehr bieten, weil etwas anderes, nachdem sie sich selbst befleckt hatten und den Geliebten nicht mehr gefallen konnten, wollen sie statt sich selbst das Mark der Erde vorzeigen, ich meine aber die Glanzstücke der Bergwerke, Gold, Kupfer, Silber, Eisen und Ähnliches mit allen edelsten Steinen. (2) Mit diesen verzauberten Steinen und den Künsten der schwierigen Geschäfte überreichten sie jedes und wiesen Zaubereien vor und lehrten Sterndeuterei und die Kräfte von Wurzeln und was von menschlicher Überlegung zu finden unmöglich war, auch eine Masse von Gold und Silber[12] und dergleichen und Kleider in bunten Farben. (3) Und alles, was allgemein zum Schmuck und zum Vergnügen der Frauen da ist. Es sind aber ans Fleisch gebundene Erfindungen der Dämonen.

15. Kapitel

(1) Aus ihrer Mischung des Gefälschten wurden die Menschen gefälscht, vielmehr von dem Haupt der Menschen, die danach Gigenten genannt wurden[13], die nicht drachenfüßig sind und gegen Gott Krieg führen, wie die lästerlichen Mythen der Griechen singen, sondern wie tierisch wild und mehr die Größe der Menschen, wenn sie schon aus Engeln geboren wurden, aber aus niederen Engeln[14], da sie ja von Frauen geboren wurden. (2) Als also Gott erkannte, dass sie zu wilden Tieren verwildert waren und zu ihrer Sättigung die Welt nicht genug war ( denn er wurde in Beziehung auf die Menschen geschaffen und zum menschlichen Gebrauch), (3) so dass sie sich unverantwortlich nicht aus Mangel an Nahrung gegen die Natur dem Fraß von Lebewesen zuzuwenden schienen, dass sie dies aus Zwang wagten, ließ der allvermögende Gott ihnen aus vielfältiger Lust Körnchen herabregnen, und sie genossen von allem, was sie wollten; (4) Da sie aber durch die verfälschte Natur keinen Gefallen an der Reinheit der Speise hatten, verlangten sie allein nach der Speise des Blutes[15]. Daher kosteten sie auch als Erste vom Fleisch.

16. Kapitel

(1) Doch die Menschen bei ihnen strebten damals danach, dasselbe zuerst zu tun. So wurden wir sowohl als Gute wie al Böse geboren, aber wir wurden geboren und halten als (daran) Gewöhnte unabänderlich fest. (2) Wenn es aber einmal keine unvernünftigen Tiere gab, genossen die verfälschten Menschen auch menschliches Fleisch; es lag ihnen nicht mehr fern, das eigene Fleisch zu vernichten, nachdem sie es früher in anderen Gestalten genossen hatten.

17. Kapitel

(1) Da aber der reine Mann durch das viele Blutvergießen befleckt wieder entflammt wird, und nachdem er die Verderber erkannt hat, die ihn entflammt haben, bewirkt er im Übrigen, dass die Menschen früh sterben. (2) Als aber die Erde davon sehr befleckt war, verzehrte er damals zuerst die giftigen und schädlichen Tiere. (3) Da sich nun wegen der tierischen Dämonen alles zum Schlechteren bewegte, wollte Gott sie wie einen schlechten Sauerteig beseitigen[16], damit durch die schlechte Saat jedes Geschlecht wegen der Nachfolge dem vorangehenden gleich wird, als ebenso gottlos das kommende Weltalter von geretteten Männern[17] entleert. (4) Nachdem er deshalb vorher einem Gerechten verkündet hatte, dass er mit den Dreien von ihm samt ihren Frauen zugleich mit den Übrigen in einem Kasten hindurch gerettet werde, überströmte das Wasser zu einer Flut, damit, wenn alles verzehrt ist, die Welt für ihn gereinigt ist, der im Kasten Gerettete zum Beginn eines zweiten Lebens zurück gegeben wird.

18. Kapitel

(1) Da folglich mehr Seelen der verstorbenen Giganten als menschliche Seelen waren und sie fürwahr auch an Leibern übertraf, wurden sie als neues Geschlecht auch mit einem neuen Namen genannt. Den in der Welt Angekommenen wurde von Gott durch einen Engel ein Gesetz erlassen, wie man leben soll. (2) Da sie dem Geschlecht nach falsch waren, aus dem Feuer der Engel und dem Blut der Frauen und weil es sie nach dem eigenen Geschlecht gelüstete, wurden sie mit einem gerechten Gesetz empfangen. Es wurde ihnen nämlich von einem Engel Gottes[18] geschickt, der seinen Willen anzeigte und sprach:

19. Kapitel

(1) „Dies aber meint der alles überschauende Gott, dass ihr keinen der Menschen beherrschen und niemanden beschweren sollt, wenn er sich euch nicht freiwillig unterwirft, euch anbetet und opfert und spendet und an eurem Tisch Anteil hat[19] oder etwas anderes, das sich nicht ziemt, vollbringt oder Blut vergießt oder vom Fleisch der Toten isst oder von einem tierischen Überbleibsel oder vom Abgeschnittenen oder vom Erstickten oder sich von etwas Unreinem sättigt[20]. (2) Die aber zu meinem Gesetz Zuflucht nehmen, sollt ihr nicht nur nicht berühren, sondern auch Ehre erweisen und vor dem Angesicht fliehen. Denn wenn nämlich für die Gerechten scheint, dass sie gegen uns sind, dann sollt ihr das mit Gebet dulden. (3) Wenn aber einige von denen, die mir anhangen, sündigen oder die Ehe brechen oder zaubern oder unrein leben oder etwas anderes, das ich nicht meine, tun, dann erleiden sie aus meiner Berufung durch das Gebet etwas von euch oder von anderen; (4) Auch bei dem, der die Gesinnung geändert hat, sollst du die Sinnesänderung beurteilen, ob er der Vergebung würdig ist oder nicht, und ich werde die Entscheidung treffen. Dies also seid ihr schuldig zu bedenken und zu tun, wenn ihr recht erkennt, denn auch eure Erwägungen können ihn nicht verbergen.

20. Kapitel

(1) Ihr aber kennt dieses Gesetz noch nicht, denn wenn jemand die Dämonen anbetet oder opfert oder am Tisch mit ihnen Gemeinschaft hat[21], ist er ihr Sklave geworden, wie er von bösen Gebietern jeder Strafe durch die Teilhabe von ihnen verfällt; (2) und wegen dieser Unwissenheit geht ihr durch ihre Altäre zugrunde und wurdet durch deren Macht erfüllt, und weil ihr auf jede Weise unwissend seid, werden eure Leiber geschändet. (3) Uhr müsst aber wissen, dass die Dämonen von keinem Macht haben, wenn nicht jemand vorher mit ihnen an einem Tisch gegessen hat, als auch nicht ihr Oberster etwas von dem von Gott gegen sie vorgelegten Gesetz tun konnte; (4) deshalb hat er von keinem Macht, der ihn nicht anbetet; aber es kann auch keiner von ihnen bekommen, was er von ihnen will, aber er kann auch nichts schaden, wie ihr hier lernen könnt.

21. Kapitel

(1) Denn zu dem König unserer Frömmigkeit nahte sich einst der zeitliche König ohne Gewalt zu gebrauchen (er rückte nämlich nicht aus), sondern nötigt und überredet, denn das Gehorchen beruht auf der Macht eines jeden. (2) Wie zu einem gegenwärtigen König nahte er zu dem König des Künftigen und sagte: ` Alle Reiche der jetzigen Welt sind mir untertan, dazu das Gold und das Silber und der ganze Luxus dieser Welt sind unter meiner Macht; fall deshalb nieder und bete mich an, und ich werde dir das alles geben.´[22](3) Dies aber sagte er, weil er wusste, dass er nach der Anbetung auch Macht gegen ihn haben würde und ihn so der künftigen Herrlichkeit und Herrschaft berauben würde. (4) Und der alles wusste, betete ihn nicht nur nicht an, sondern wollte auch das von ihm Angebotene nicht bekommen; Er hatte sich nämlich mit den Seinen selbst verpfändet, was bedeutet, ,nicht hinauszugehen, um das Übrige, was ihm anvertraut war, zu berühren. (5) Folglich sprach er: `es ist geschrieben: Den Herrn, deinen Gott sollst du fürchten und ihm allein dienen![23]´

22. Kapitel

(1) Im Übrigen hat der König der Gottlosen vielfach den König der Frommen nach seinem eigenen Willen irre zu führen versucht und konnte nicht aufhören (2) und legt an das Übrige des Gemeinwesens Hand an, um ihn zu schnappen. Da ihr aber das vorher festgelegte Gesetz nicht kennt, seid ihr durch die bösen Taten unter seine Macht geraten, habt deswegen Leib und Seele befleckt, und in dem gegenwärtigen (Weltalter) seid ihr durch Leidenschaften und Dämonen übermütig geworden, aber im kommenden (Weltalter) werden eure Seelen bestraft werden. (3) Dies gilt nicht nur euch, die ihr unter der Unwissenheit gelitten habt, sondern auch einigen aus unserm Volk, die sich unter dem Anführer der Bosheit hervorgetan haben, [24]danach wie die vom Vater des für den Sohn vorbereiteten Hochzeitsmahles eingeladen waren und nicht gehorchten. (4) Statt derer, die durch dunkle Vermutung ungehorsam waren, hat der Vater, welcher dem Sohn die Hochzeit bereitet hatte, uns durch den Gottessprecher der Wahrheit befohlen, auf die Landstraßen (das heißt: zu euch) zu gehen, ein sauberes Hochzeitskleid anzuziehen (das ist die Taufe, welche zur Vergebung der von euch geschehenen Übeltaten geschieht[25]) und die Guten aus der Reue zum Mahl Gottes hineinzuführen, auch wenn sie am Anfang der Schmauserei nicht teilgenommen haben.

23. Kapitel

(1) Das Kleid also, wenn ihr des göttlichen Geistes (teilhaftig) werden wollt, dann beeilt euch, eure beschmutzte Hülle und die besudelte Bedeckung auszuziehen (das ist ein unreiner Geist). Dies aber und nicht anders könnt ihr entkleidet werden, wenn ihr nicht vorher im Blick auf frühere taten getauft worden seid und so, an Leib und Seele rein geworden, die ewige Herrschaft Gottes genießen werdet. (2) Glaubt also nicht an Götzen, habt keinen Anteil mit ihnen an beschmutzten Tischen, tötet nicht, brecht nicht die Ehe, hasst die nicht, die nicht gerecht sind, stehlt nicht, legt nicht Hand an irgendwelche gänzlich schlechten Taten. (3) Da die der künftigen Güter der Hoffnung Beraubten, während ihr im gegenwärtigen (Weltalter) unter den bösen Dämonen und schweren Leiden verborgen seid, im künftigen ewigen Weltalter mit Feuer bestraft werden. (4) Das, was euch heute gesagt wird, ist vollkommen hinreichend, im Übrigen sollen diejenigen von euch, die sich unter Leiden bekümmern, die Heilung erwarten, die ihr aber anderes wollt, geht hin in Frieden!”

24. Kapitel

(1) Nachdem er das gesagt hatte, blieben alle, die einen, weil sie geheilt werden wollten, die anderen aber, um die zu kennen, welche die Heilung erlangt hatten. (2) Petros aber legte ihnen nur die Hände auf und heilte, nachdem er gebetet hatte, so dass die plötzlich Geheilten sehr fröhlich wurden, die es aber durch Hören erfahren hatten staunten und freuten sich, an den Gott der festen Hoffnung zu glauben, zusammen mit den Geheilten über den eigenen Ausgang, zumal Petros mit den Gefährten blieb, Nahrung zu sich nahm und sich selbst im Schlaf ausruhte.

Übersetzt von Dr. Hans Jochen Genthe 2013

[01] T: Lücke im Text
[02] T: Eine Handschrift liest hier: „und sie brachten uns…“
[03] V: Matth 8,10 = Luc13,29
[04] V: Matth 7,21 = Luc 6,46
[05] V: Matth 11,25 = Luc 10,21
[06] V: Matth 7,21 = Luc 6,46
[07] V: Matth 13,52
[08] V: Joh 13,3
[09] V: Matth 19,8
[10] V: Dt 11,13 – 15
[11] V: Dt 32,5
[12] V: Gen 4,22
[13] V: Gen 6,4
[14] V: Ps 8,6
[15] V: Gen9,4
[16] V: I.Kor 5,8
[17] V: Apgesch 2,47
[18] V: Apgesch 7,53
[19] V: I.Kor 10,21
[20] V: Dt 14,21; Apgesch 15,20
[21] V: I.Kor 10,21
[22] V: Matth 4,8 – 9 = Luc 4,5 – 7
[23] V: Dt 6,13; Matth 3,10 = Luc 4,8
[24] V: Matth 22,2 – 14
[25] V: Marc 1,4; Apgesch 2,38